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ISDN-Anschluss

Beschreibung

Ein ISDN-Anschluss (ISDN = Integrated Services Digital Network) funktioniert komplett digital im Gegensatz zum analogen Telefonanschluss. Vom Netzbetreiber wird dem Endkunden kostenlos bzw. indirekt über die Anschlussgebühren ein Netzabschlussgerät (abgekürzt: NTBA = Network Termination Basisanschluss) zur Verfügung gestellt. Auf Seiten des Netzbetreibers wird ebenfalls eine Umschaltung in der Vermittlungsstelle vorgenommen, so dass die Kommunikation zwischen Netzbetreiber und Endkunde danach ausschließlich digital verläuft. Nach dieser Umschaltung können keine analogen Geräte (Telefon, Fax, Anrufbeantworter, Modem, etc.) mehr direkt an der 1. TAE-Dose betrieben werden.

Die Netzabschlussgeräte werden von unterschiedlichen Herstellern (Siemens, Phillips, usw.) hergestellt. Die Belegung der Klemmleiste im Inneren des Gerätes unterscheidet sich dabei geringfügig bezüglich der Farben und der Belegung. In der folgenden Abbildung ist exemplarisch ein NTBA der Firma Phillips (links) und ein NTBA der Firma Siemens (rechts) mit der zugehörigen Innenansicht dargestellt. Man kann in den Detailansichten die unterschiedliche Belegung der Klemmleisten gut erkennen.

Netzabschlussgerät (NTBA) vom Hersteller Phillips
Innenansicht des Netzabschlussgerätes (NTBA) der Firma Phillips - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Netzabschlussgerät (NTBA) vom Hersteller Siemens
Innenansicht des Netzabschlussgerätes (NTBA) der Firma Siemens - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Über den ISDN-Anschluss werden 2 Sprachkanäle (so genannte "2 Leitungen") bereitgestellt. Außerdem werden dem Endkunden standardmäßig 3 Rufnummern (MSN = Multiple Subscriber Number) zur Verfügung gestellt. Pro ISDN-Telefonanschluss (so genannter "Mehrgeräteanschluss") sind maximal 10 Rufnummern möglich, von diversen Netzbetreibern (u.a. T-Com) werden - wenn nicht explizit mehr bzw. alle 10 Nummern beantragt werden - anfangs nur 3 MSN vergeben. Die Leistungsmerkmale sind in der Regel mit denen eines analogen Telefonanschlusses identisch (abhängig vom Netzbetreiber).

Anschluss des Netzabschlussgerätes (NTBA)

Anschluss an das Telefonnetz

Der Anschluss an das Telefonnetz auf Seiten des Endkunden ist einfach und anhand eines NTBA der Firma Phillips im folgenden kurz beschrieben:

Möglichkeit 1:

Der NTBA wird mit dem mitgelieferten breiten TAE-F Stecker in die vorhandene 1. TAE-Dose oder in eine normgerecht verlängerte TAE-Dose eingesteckt.

Der breite Stecker verhindert außerdem das gleichzeitige Einstecken von analogen Nebengeräten (Anrufbeantworter, Modem, Fax, etc.) mit TAE-N Stecker. Diese Geräte würden allerdings an der 1. TAE-Dose auch gar nicht mehr funktionieren, wenn der Telefonanschluss bereits auf ISDN umgestellt wurde.

Anschluss des NTBA der Firma Phillips an die 1. TAE per TAE-Anschlusskabel - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Möglichkeit 2:

Wenn eine normgerechte Verlängerung der 1. TAE-Dose vorgenommen wurde, kann auf den Kauf und die Montage der zweiten TAE-Dose verzichtet werden. Das an den Kontakten 5 und 6 der Schraubleiste der 1. TAE-Dose aufgelegte Kabel kann direkt in der integrierten Klemmleiste des NTBA befestigt werden. Die Klappe des NTBA muss dazu geöffnet werden. Dann wird das Adernpaar abisoliert und in die mit UK0 bezeichneten grauen Klemmen des NTBA eingesteckt.

Wenn J-Y(St)Y Kabel verwendet wird, erfolgt die normgerechte Belegung folgendermaßen:
1. TAE: 5 = b2 = schwarz und 6 = a2 = rot
NTBA (UK0): a = rot und b = schwarz
Wenn J-YY Kabel verwendet wird, erfolgt die normgerechte Belegung folgendermaßen (s. auch Detailbilder rechts unten):
1. TAE: 5 = b2 = rot mit einem schwarzen Ring und 6 = a2 = rot
NTBA (UK0): a = rote Ader und b = rot mit einem schwarzen Ring

Anschluss des NTBA der Firma Phillips an die 1. TAE mittels Klemmleiste - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Anschlussdetail für die 1. TAE-Dose bei verwendetem J-YY Kabel - Klicken für eine detaillierte Ansicht! Anschlussdetail für den geöffneten NTBA bei verwendetem J-YY Kabel - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Sofort nach dem korrektem Anschluss des NTBA leuchtet die integrierte grüne LED konstant. Das Leuchten der LED ist unabhängig vom Anschluss des NTBA an das Stromnetz!

Anschluss an das Stromnetz

Für den NTBA wird ein Netzstecker mitgeliefert. Der NTBA muss allerdings nur dann mit Strom versorgt werden, wenn die angeschlossenen ISDN-Endgeräte keine eigene Spannungsversorgung haben. Werden ausschließlich Geräte mit eigener Spannungsversorgung (z. B. ein ISDN-Telefon mit Netzteil und eine ISDN-Telefonanlage) an den NTBA angeschlossen, kann auf den Anschluss des Netzsteckers verzichtet werden.

Verlegen von ISDN-Dosen (IAE-Dosen)

Für den Anschluss von ISDN-Endgeräten (ISDN-Telefon, ISDN-Modem) oder einer ISDN-Telefonanlage kann das Verlegen von ISDN-Dosen (so genannte IAE-Dosen = ISDN Anschluss Einheit) notwendig werden, wenn die beiden standardmäßig am NTBA bereitgestellten Anschlüsse (2x RJ45-Buchsen) von der Anzahl nicht ausreichen oder der NTBA zu weit vom Einsatzort entfernt ist. Die IAE-Dosen unterscheiden sich durch die Anzahl der vorhandenen RJ45-Buchsen (eine oder zwei) und durch einen eventuell vorhandenen Endwiderstand (möglich ist dabei: kein Endwiderstand, schaltbarer Endwiderstand, fester Endwiderstand).

Verkabelung der ISDN-Dosen (IAE-Dosen)

Die Verkabelung der einzelnen IAE-Dosen erfolgt als Daten-Bus (so genannter S0-Bus). Das bedeutet, dass die einzelnen Dosen in Reihe hintereinander geschaltet werden. In der folgenden Abbildung ist ein solcher Aufbau beispielhaft dargestellt.

Beispielhafter Aufbau eines ISDN S0-Bus

Die IAE-Dosen am Anfang und am Ende des S0-Bus müssen mit Endwiderständen versehen werden, damit durch Reflexionen keine Störungen entstehen. Mittlerweile gibt es IAE-Dosen mit integrierten Endwiderständen (schaltbar oder fest), die einfach am Ende des S0-Bus montiert werden können.

Der S0-Bus darf gemäß Spezifikation eine maximale Länge von 150 m nicht überschreiten, maximal 12 IAE-Dosen beinhalten und mit maximal 8 Endgeräten gleichzeitig betrieben werden. Für die Verkabelung zwischen den einzelnen IAE-Dosen bzw. zwischen IAE-Dose und NTBA reicht ein Verlegekabel für Telefoninstallationen mit 2 Doppeladern (= insgesamt 4 Adern, so genannter "Sternvierer"). Falls der S0-Bus durch dasselbe Kabel zurückgeführt werden soll (z. B. bei weiter entfernten Räumen, in denen aber nicht der S0-Bus enden soll), müssen mindestens 4 Doppeladern (= insgesamt 8 Adern) zur Verfügung stehen.

Korrekte Verkabelung einer IAE-Dose mit einem J-Y(St)Y Kabel mit 4 Doppeladern - 2 Doppeladern werden dabei verwendet (rot/blau und weiß/gelb) - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Bei der Verkabelung der IAE-Dosen für die Beispielbilder wurde ein J-Y(St)Y Installationskabel mit 4 Doppeladern (= insgesamt 8 Adern) verwendet. Die korrekte farbliche Belegung ist dann 1a = rot; 1b = blau; 2a = weiß; 2b = gelb.

Falls der S0-Bus durch dasselbe Kabel zurückgeführt werden soll, gilt für die Rückrichtung: 1a = weiß (der Doppelader weiß/braun); 1b = braun; 2a = weiß (der Doppelader weiß/grün); 2b = grün.

In der Abbildung links ist die Verkabelung einer IAE-Dose mit zwei RJ45-Anschlussbuchsen (so genannte "Doppeldose") gut zu erkennen. Das Beispiel zeigt eine Enddose. Bei allen anderen Dosen muss logischerweise ein eingehendes und ein ausgehendes Kabel angeschlossen werden. Für diese Reihenschaltung können bei IAE-Dosen immer 2 Kabel je schraubbarer Klemme befestigt werden. In der vergrößerten Ansicht des linken Bildes ist dies gut zu erkennen.

Aufbau eines S0-Bus: Variante 1

Der NTBA ist standardmäßig mit Endwiderständen bestückt. Wird er am Anfang oder am Ende montiert, so ist nur am anderen Ende eine Terminierung mit Endwiderständen nötig. Diese gängige Anordnung ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Die farblich korrekte Belegung der Schraubleiste (1a = rot; 1b = blau; 2a = weiß (in den Bildern grau); 2b = gelb) bei der Verwendung von Telefon-Verlegekabel mit 4 Doppeladern (= 8 Adern) ist ebenfalls abgebildet.

Wenn der S0-Bus wieder durch dasselbe Kabel zurückgeführt werden soll, muss das Verlegekabel mindestens 4 Doppeladern (= 8 Adern) besitzen. In den Detailansichten wäre dies beispielsweise möglich, da dort ein J-Y(St)Y Verlegekabel mit 4 Doppeladern verwendet wurde. Abhängig von der Art des Telefon-Verlegekabels sind die Adernpaare anders farblich gekennzeichnet.

Schematischer Aufbau eines S0-Bus (Variante 1)
Detailansichten (zum Vergrößern des Details auf das Bild klicken!):
Klemmleiste NTBA Detailansicht der Klemmleiste des Netzabschlussgerätes (NTBA) mit angeschlossenem J-Y(St)Y Verlegekabel - - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Schraubleiste Mitteldose
(ohne Endwiderstand)
Detailansicht der Schaubleiste einer ISDN-Dose (IAE-Dose) ohne Endwiderstand in der Mitte des S0-Bus - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Schraubleiste Enddose
(mit integriertem Endwiderstand)
Detailansicht der Schaubleiste einer ISDN-Dose (IAE-Dose) mit integriertem Endwiderstand am Ende des S0-Bus - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Aufbau eines S0-Bus: Variante 2

Der NTBA kann ebenfalls mitten im S0-Bus eingebaut werden. Dann muss allerdings der integrierte Endwiderstand des NTBA abgeschaltet werden. Vor dem Umschalten muss eine selbstklebende Schutzfolie von der Leiste mit DIP-Schaltern abgezogen werden. Je nach Hersteller des NTBA ist die Leiste mit DIP-Schaltern unterschiedlich belegt.

Detailansicht der DIP-Schalterleiste im Inneren eines NTBA ("Phillips") mit abgeschaltetem integriertem Endwiderstand - Klicken für eine detailliertere Ansicht! Bei einem NTBA der Firma Phillips wird durch das Umstellen der DIP-Schalter Nr. 5 und Nr. 6 (von "ON" auf "OFF") im Inneren des NTBA der integrierte Endwiderstand abgeschaltet. Die besagten DIP-Schalter sind mit der Bezeichnung "100 Ohm" gekennzeichnet. Auf der Abbildung links ist ein solcher NTBA der Firma Phillips mit abgeschaltetem integriertem Endwiderstand dargestellt (zum Vergrößern des Details auf das Bild klicken!).

Die beiden IAE-Enddosen am Anfang bzw. Ende des S0-Bus müssen mit Endwiderständen versehen sein. Die gerade beschriebene Anordnung ist in der folgenden Abbildung zu sehen.

Schematischer Aufbau eines S0-Bus (Variante 2)
Detailansichten (zum Vergrößern des Details auf das Bild klicken!):
Klemmleiste NTBA
(abgeschalteter integrierter Endwiderstand)
Detailansicht der Klemmleiste des Netzabschlussgerätes (NTBA) mit zwei angeschlossenen J-Y(St)Y Verlegekabeln; Integrierter Endwiderstand abgeschaltet - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Schraubleiste Mitteldose
(ohne Endwiderstand)
Detailansicht der Schaubleiste einer ISDN-Dose (IAE-Dose) ohne Endwiderstand in der Mitte des S0-Bus - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Schraubleiste Enddose
(mit integriertem Endwiderstand)
Detailansicht der Schaubleiste einer ISDN-Dose (IAE-Dose) mit integriertem Endwiderstand am Ende des S0-Bus - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Aufbau eines S0-Bus: Variante 3

Bei der eben beschriebenen Variante 2 (der S0-Bus wird durch 2 IAE-Dosen terminiert) ist es außerdem möglich, den NTBA (mit abgeschaltetem integrierten Endwiderstand) einfach über eine der beiden integrierten Buchsen mit einem ISDN-Anschlusskabel an eine IAE-Dose anzuschließen. Bei dieser Variante mit ISDN-Anschlusskabel ist es egal, an welche IAE-Dose der NTBA an den S0-Bus angeschlossen wird.

Testen der Verkabelung

ISDN-Installationstester (abgekürzt: "SiTi"), der durch 4 LEDs signalisiert, ob der S0-Bus korrekt angeschlossen wurde Die Verkabelung der IAE-Dosen und damit des S0-Bus kann mit einem ISDN-Tester überprüft werden. Der Tester wird dazu einfach in eine der RJ45 Buchsen der IAE-Dose gesteckt und signalisiert durch die 4 LEDs den Status. Leuchten alle LEDs in grün, dann ist die Verkabelung korrekt durchgeführt worden. Für diesen Test muss das Stromkabel des NTBA eingesteckt werden! Anwendungsbeispiel für den ISDN-Installationstester (hier ein magentafarbenes Modell der T-Com) in einer ISDN-Dose ("IAE-Dose") des S0-Bus - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Anschluss von ISDN-Endgeräten

An die beiden integrierten Buchsen (RJ45) des NTBA oder an die IAE-Dosen eines S0-Bus können ISDN-Telefone oder ISDN-Karten angeschlossen werden. Mit ISDN-Telefonen können im Gegensatz zu analogen Endgeräten mehrere Rufnummern (so genannte MSN = Multiple Subscriber Number) verwaltet werden. Dadurch können zusätzliche Telefone eingespart werden, wenn beispielsweise in einem Büro zwei Rufnummern (eine private und eine geschäftliche MSN) an einem Endgerät verwendet werden.

Sind bereits ausschließlich schnurlose Telefone vorhanden, können mit Hilfe einer ISDN-Basisstation die Vorzüge eines ISDN-Anschlusses (2 Leitungen, maximal 10 MSN) ganz ohne aufwendige Verkabelung benutzt werden. Diese ISDN-Basisstation ist prinzipiell eine vollwertige ISDN-Telefonanlage, auch wenn sie auf den ersten Blick mehr nach einem reinen Endgerät aussieht. Jedes schnurlose Telefon bekommt eine (ohne mehrere) Telefonnummer(n) zugewiesen. Interne Telefonate sind damit ebenfalls möglich. Das Funktionsprinzip einer solchen Anlage wird im folgenden Abschnitt (Anschluss einer ISDN-Telefonanlage) ausführlich erläutert.

Anschluss einer ISDN-Telefonanlage

An den meisten privaten ISDN-Anschlüssen wird in der Regel eine ISDN-Telefonanlage betrieben. Mit einem mitgelieferten ISDN-Anschlusskabel wird die Anlage einfach an eine der Buchsen (RJ45) des NTBA angeschlossen. Die Anlage übernimmt unter anderem die Verteilung der Rufnummern (so genannte "MSN" = Multiple Subsriber Number). Die Konfiguration und die Zuteilung der Nummern erfolgt dazu in der Regel über einen PC, der entweder mit einem seriellen Kabel (bei älteren Anlagen) oder mit einem USB-Kabel mit der Anlage verbunden wird.

In vielen Anlagen ist bereits eine ISDN-Karte integriert, so dass über das USB-Kabel die Anlage nicht nur konfiguriert werden kann, sondern auch ein Internetzugang hergestellt werden kann. Mit solch einer Anlage kann der Kauf einer ISDN-Karte (auch "ISDN-Modem" genannt, Preis ab 70 Euro) eingespart werden.

Der Vorteil einer solchen Anlage liegt darin, dass sämtliche analoge Endgeräte (z. B. Telefon, Fax, Anrufbeantworter, etc.) weiter benutzt werden können. Die Anlage stellt dazu mehrere analoge Anschlüsse (so genannte "a/b-Ports", benannt nach der Belegung einer TAE-Dose) zur Verfügung. Die Anzahl dieser Ports ist abhängig von der ISDN-Telefonanlage.

An diese a/b-Ports können direkt an der Anlage über die integrierten TAE-Buchsen Endgeräte angeschlossen werden. In der Regel sind diese integrierten TAE-Buchsen ohne F bzw. N Kodierung, so dass Geräte mit TAE-F Stecker oder Geräte mit TAE-N Stecker eingesteckt werden können.

Einige Anlagen sind ebenfalls mit Schraubleisten versehen, an die TAE-Dosen angeschlossen werden können. So können in der Regel beim Umstieg auf ISDN bereits vorhandene TAE-Dosen problemlos weiterbenutzt werden. Die folgende Skizze gibt einen kleinen Überblick über eine typische ISDN-Installation.

ISDN-Telefonanlage in einem Privathaushalt

Die ISDN-Anlage erledigt das Management der unterschiedlichen Rufnummern (MSN). Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel kann so beispielsweise für jede TAE-Dose in den dargestellten 3 Zimmern (Wohnzimmer, Kinderzimmer, Arbeitszimmer) und die TAE-Buchse in der Anlage im Flur eine eigene Rufnummer vergeben werden. Natürlich kann die Anlage auch so eingerichtet werden, dass beispielsweise nur das Arbeitszimmer eine eigene Rufnummer erhält und die übrigen Telefone alle gleichzeitig klingeln.

Eine solche ISDN-Telefonanlage bietet noch einen weiteren Vorteil: Es können kostenlos interne Gespräche geführt werden. In der Anlage wird jedem Telefon (bzw. jedem a/b Port) eine interne Rufnummer zugeteilt. Ankommende Gespräche können ebenfalls intern weitergegeben werden.

Für das Beispiel aus der Zeichnung bedeutet dies, dass Gespräche zwischen den eingesteckten analogen Telefonen in den dargestellten 3 Zimmern bzw. dem in der Anlage im Flur eingesteckten 4. Telefon untereinander kostenlos möglich sind, wenn die interne Durchwahlnummer (in der Regel Taste "R" oder "* *" (= 2x Taste Sternchen) gefolgt von der Nebenstellennummer "1, 2, 3 bzw. 4") gewählt wird.

Wenn auch interne Gespräche zwischen ISDN-Telefonen bzw. zwischen ISDN-Telefonen und Analogtelefonen kostenlos geführt werden sollen, muss die Anlage einen so genannten "internen S0-Bus" besitzen. Praktisch wird dazu ein zweiter S0-Bus ausgehend von der ISDN-Telefonanlage aufgebaut. Der so genannte "externe S0-Bus" (versorgt durch den NTBA) dient dann nur noch zur Verbindung von Netzabschlussgerät (NTBA) und ISDN-Telefonanlage.

Ein interner S0-Bus unterscheidet sich im Aufbau und der Verkabelung nicht von einem externen S0-Bus. Die Endpunkte (ISDN-Telefonanlage bzw. IAE-Dosen) des S0-Bus müssen bei beiden Varianten (extern bzw. intern) mit Endwiderständen versehen werden.

An diesem kleinen Beispiel kann man ansatzweise die vielfältigen Möglichkeiten erkennen, die eine solche Anlage bietet. In der Regel reicht für den privaten Betrieb eine ISDN-Telefonanlage mit 4, 6 oder 8 analogen Anschlussmöglichkeiten (4, 6 bzw. 8 a/b Ports) vollkommen aus. Wenn die Analogtelefone oder das Faxgerät nicht direkt an die Buchsen der ISDN-Telefonanlage, sondern wie im dargestellten Beispiel über verlegte Kabel angeschlossen werden, muss bei der Auswahl darauf geachtet werden, dass genug Schraub- bzw. Steckverbindungen an der ISDN-Telefonanlage zur Verfügung gestellt werden. Hier kann es abhängig vom Hersteller und Modell z. B. einer ISDN-Telefonanlage mit 4 a/b Ports nämlich vorkommen, dass beispielsweise nur 2 der 4 a/b Ports per Kabel (über eine Schraubleiste oder Kabelklemmen) angeschlossen werden können.