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DSL (Digital Subscriber Line)

Beschreibung

Die Abkürzung DSL (englisch: "Digital subscriber line") steht übersetzt für die digitale Teilnehmeranschlussleitung. Mittlerweile steht die Abkürzung DSL allgemein als Synonym für einen Breitband-Internet Anschluss. Generell werden zwei verschiedenen Arten von DSL unterschieden: ADSL und SDSL. Beide Typen werden über die klassische Kupfer-Doppelader, die zum Endkunden gelegt wird (bzw. bereits liegt), betrieben.

Unterschied zwischen ADSL und SDSL

Bei ADSL (asymetrisches DSL) teilen sich Telekommunikations- und DSL-Signal den zur Verfügung stehenden Frequenzbereich der Kupferdoppelader. Die von den Telekommunikationsdiensten nicht genutzten Frequenzbereiche stehen für das DSL-Signal zur Verfügung. Die Trennung der Signale beim Endkunden (Telefonsignale <=> DSL-Signale) wird durch eine passive Frequenzweiche, den so genannten "Splitter" realisiert. Dabei ist es egal, ob es sich um einen analogen Telefonanschluss oder um einen ISDN-Anschluss handelt. Bei ADSL ist abhängig vom Anbieter und der Qualität der Leitung theoretisch eine maximale Geschwindigkeit von 8 Mbit/s im Download und 1 Mbit/s im Upload möglich.

Momentan wird an der Serienreife von ADSL 2+ (teilweise auch mit "ADSL ++" abgekürzt) gearbeitet. Dazu sind allerdings sowohl in der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers (so genannter DSLAM) als auch beim Endkunden (ADSL-Modem) neue Endgeräte erforderlich. In der Vermittlungsstelle sind die Geräte abwärtskompatibel, so dass sie bereits jetzt bei Erweiterungen oder Umrüstungen eingebaut werden. Mit ADSL 2+ sind theoretisch Geschwindigkeiten von 25 Mbit/s im Download und 5 Mbit/s im Upload möglich. Weitere Vorteile sind die etwas größere Reichweite und der weitaus geringere Stromverbrauch. Momentan sind bereits einige Pilotnetze in Betrieb.

SDSL (symetrisches DSL) nutzt den kompletten Frequenzbereich für die Übertragung von DSL-Signalen. Es können keine "klassischen" Telekommunikationssignale für einen analogen Telefonanschluss bzw. ISDN-Anschluss aufgeschaltet werden. Mit Hilfe von VoIP-Adaptern ist aber auch hier der Anschluss von einem bzw. mehreren analogen Telefonen (abhängig von der Art des VoIP-Adapters) mit eigenständiger Rufnummer möglich. Je nach Anbieter und Qualität der Leitung ist eine theoretische Geschwindigkeit von 2,3 Mbit/s im Download und 2,3 Mbit/s im Upload möglich. Werden mehrere Kupfer-Doppeladern verwendet, multipliziert sich die maximale Geschwindigkeit um die Anzahl der zusätzlichen Doppeladern (1 Doppelader = 2,3 Mbit/s; 2 Doppeladern = 4,6 Mbit/s; usw.). SDSL wird überwiegend im Business-Bereich verwendet, um Webserver, Datenbankserver, etc. zu betreiben. Außerdem können fast doppelt so große Entfernungen zwischen Endkunde und Vermittlungsstelle als bei ADSL überwunden werden.

Anschluss der Endgeräte für ADSL

Passive Frequenzweiche, so genannter "Splitter", Modell der T-Com - Klicken für eine detailliertere Ansicht! Für ADSL wird eine passive Frequenzweiche, ein so genannter "Splitter", benötigt (Fachbegriff: BBAE = Breitbandanschlusseinheit). Das passive Gerät ist Eigentum des Netzbetreibers (T-Com, Arcor, usw.) und wird dem Kunden kostenlos bzw. indirekt über die Anschlussgebühren für die Vertragsdauer zur Verfügung gestellt. In der Abbildung links ist beispielhaft ein Splitter mit beschrifteten Anschlüssen der T-Com dargestellt. Je nach Netzbetreiber (z. B. Arcor, Stadtnetzbetreiber, etc.) variieren die Modelle im Aussehen und in den Abmessungen.

Zusätzlich wird ein ADSL-Modem (Fachbegriff: NTBBA = Network Termination Broadband Access) benötigt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das ADSL-Modem einfach als "DSL-Modem" bezeichnet. Das Gerät stellt den Netzabschluss auf der Seite des Endkunden her. In der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers ist das Gegenstück (der so genannte DSLAM = Digital Subscriber Line Access Multiplexer) installiert.

Anschluss des "Splitters"

Der Splitter trennt die ADSL-Signale und die Telefonsignale voneinander. Er wird mit dem mitgelieferten Anschlusskabel mit breitem TAE-F Stecker an die 1. TAE-Dose oder an eine normgerecht über die Kontakte 5 und 6 verlängerte weitere TAE-Dose angeschlossen. Vor dem Splitter darf kein anderes Gerät in eine TAE-Dose eingesteckt worden sein!

Die bereits vorhandenen Telefone können direkt in den Splitter eingesteckt werden, da eine TAE-NFN Dose integriert ist. Dieses Szenario ist links in der folgenden Abbildung dargestellt. Wenn ein ISDN-Anschluss vorhanden ist, wird der breite TAE-F Stecker zum Anschluss des Netzabschlussgerätes (NTBA) einfach in die mittlere Buchse des Splitters eingesteckt. Dieses Anschlussbeispiel ist rechts in der folgenden Abbildung dargestellt.

Musterbeispiel für den Einbau eines Splitters bei vorhandenem analogen Telefonanschluss - Klicken für eine detailliertere Ansicht!
Musterbeispiel für den Einbau eines Splitters bei vorhandenem ISDN-Anschluss - Klicken für eine detailliertere Ansicht!

Falls am Einsatzort keine TAE-Dose montiert werden soll, kann der Splitter auch direkt mit einer Doppelader eines Telefon-Verlegekabels angeschlossen werden. Diese Anschlussvariante und weitere Möglichkeiten zur Verlängerung bzw. Verlegung der ADSL-Endgeräte werden an anderer Stelle ausführlich erläutert.

Anschluss eines ADSL-Modems

Je nach Netzbetreiber wird dem Endkunden ein ADSL-Modem zur Verfügung gestellt. Ein reines ADSL-Modem kann entweder direkt mit einem Netzwerkkabel oder per USB-Kabel an einen PC angeschlossen werden. In der Regel teilen sich aber beim Endkunden mehrere Endgeräte (z. B. mehrere PCs, Laptop) den DSL-Zugang. Dafür wird ein DSL-Router (mit oder ohne WLAN) benötigt. Diese DSL-Router sind teilweise auch mit integriertem ADSL-Modem erhältlich, so dass auf den Anschluss eines reinen ADSL-Modems und damit auch eines zusätzlichen Stromverbrauchers verzichtet werden kann.

Splitter mit angeschlossenem Patchkabel zur Verbindung mit dem ADSL-Modem - Klicken für eine detailliertere Ansicht! Das ADSL-Modem bzw. der DSL-Router mit integriertem ADSL-Modem wird mit einem "abgespeckten" Patchkabel an die RJ45 Buchse des Splitters angeschlossen. Bei diesem speziellen Patchkabel sind in der Regel nur die mittleren beiden Kontakte 1:1 belegt, da eine Doppelader für den Transport des DSL-Signals vom Splitter zum ADSL-Modem (bzw. zum Router mit integriertem ADSL-Modem) vollkommen ausreicht. Alternativ kann aber auch ein kürzeres oder längeres "normales" Patchkabel verwendet werden.

Die vielfältigen Möglichkeiten zur Verlängerung bzw. Verlegung der ADSL-Endgeräte werden an anderer Stelle ausführlich erläutert.

Anschluss des Endgerätes für SDSL

Symetrisches DSL benutzt, wie bereits oben erwähnt wurde, die gesamte zur Verfügung stehende Frequenzbandbreite einer Kupfer-Doppelader. Telekommunikationsdienste (Analoger Telefonanschluss bzw. ISDN-Anschluss) sind demzufolge nicht über dasselbe Kabel möglich.

Wenn der Endkunde bei einem Netzbetreiber (z. B. QSC) einen SDSL-Anschluss beantragt, wird extra eine Kupfer-Doppelader gelegt oder die bereits bestehende Kupfer-Doppelader umgeschaltet. Die Arbeiten an der so genannten "letzten Meile" sind immer noch Hoheitsgebiet des Ex-Monopolisten T-Com. Der Endkunde bekommt auf diese Weise entweder eine zusätzliche 1. TAE-Dose oder die bereits bestehende 1. TAE-Dose wird netzseitig umgeschaltet.

Wenn SDSL aufgeschaltet wurde, kann der Kunde das vom Netzbetreiber (z. B. QSC) bereitgestellte SDSL-Modem einfach mit dem mitgelieferten Anschlusskabel mit TAE-F Stecker in die Anschlussbuchse der 1. TAE-Dose einstecken. Es ist kein zwischengeschalteter Splitter wie bei der ADSL-Variante erforderlich, da eine Trennung von Frequenzen nicht erforderlich ist.